BOBBAHNSPRINT | Fr 09.06.17 | Igls| 17.45 Uhr

BBS-Bobbahnsprint 2017FotosFotos WilliInfosErgebnisse ErgebnisseDamen (7 Klassierte)1. (1.) SCHWEINBERGER Kathrin 3:43,822. (1.)  PRIELING Nadja 3:49,733. (2.) SCHWEINBERGER Christina 3:54,05Herren1. (1.) FEDERSPIEL Daniel 2:50,882. (1.) WILDAUER Christian 3:12,003. (2.) WAGENBAUER Vitus 3:12,0713. (4.) HOFER Willi URC Ötztal 3:36,23In der Igler Bobbahn kurz vor dem Ziel – Willi Hofer vom URC-Ötztal | Foto:  Markus Vogelsberger

Wettkampfgewicht ist erst Mitte Juli zu erwarten prognostiziert meine Waage, sie zeigt zwei Kilo Zusatzgewicht die weiterhin als Backup für einen allfälligen Virusbefall mitgeschleppt werden. Und was hat eigentlich der Cosinus mit dem Bobbahnsprint zu tun?

09.06.2017 – 17:45 Uhr Damit keine Rennterminkollisionen entstehen bräuchte der Juni acht Wochenenden. Zeitgleich mit dem Bobbahnsprint findet im Ötztal das Sporthütte Bergsprintrennen von Ötz nach Ochsengarten statt deshalb liegt es an mir die URC-Ötztal Vereinsfahnen in Igls so hoch wie möglich zu halten. Vereinslose TeilnehmerInnen gibt es beim Bobbahnsprint so gut wie keine das führt zu einer Vorselektion und deshalb sind nur ernstzunehmende Konkurrenten am Start.

Wer noch nie in der Bobbahn in Igls bergauf gefahren ist wird sicherlich von der Steigung überrascht sein. Die Bahn verliert auf einer Länge von 1145 Meter exakt 98 Hm – über den Daumen gepeilt 10 % Prozent im Durchschnitt. Aufgrund der Länge und der kurzen Fahrzeit wird statt dem Training gerechnet und die „drei“ Kurven auswendig gelernt. Wer den Führerschein besitzt sollte wissen wie 10 Prozent Steigung bzw. Gefälle definiert sind. Wenn auf einer Basislänge (Ankathete b) von 100 m die Höhe (Gegenkathete a) um 10 m steigt sind das exakt 10 Prozent und auf keinen Fall 10 Grad. Die Bahnlänge ist aber nicht die Basislänge sondern die Hypotenuse im Steigungsdiagramm. Zunächst muss der Winkel Alpha mit dem Sinussatz berechnet werden: Winkel Alpha = arcsin (Hm (Gegenkathete b) / Bahnlänge (Hypotenuse c)) = 4,91 Grad. Anschließend kann mit dem Cosinussatz die Basislänge ermittelt werden: Basislänge b = cos (4,91) x Bahnlänge (Hypotenuse c) = ergeben 1141 m, 4 m weniger als die Bobbahnlänge. Jetzt kann die Durchschnittssteigung in Prozent berechnet werden: Basislänge 1141 m / Hm (Gegenkathete a) 98 m = 11,64 %. Wer gleich mit der Bahnlänge im Verhältnis zu den Hmn rechnet liegt im zweiten Nachkommastellenbereich daneben und wird einen weit entfernten Planeten außerhalb unserer Galaxie um viele tausende Kilometer verfehlen, beim Sprint in der Bahn den Rechenfehler aber nicht bemerken – deshalb wäre es besser gewesen zu trainieren und das Rechnen den Trainern zu überlassen.

Die installierte Zeitmessung der Bahn, die im tausendstell Sekundenbereich genau misst, funktioniert vermutlich nur bergab deshalb kommt wie bei fast allen Hillclimb-Bewerben das bewerte Pentek-Timing Messystem bei dem jeder Starter eine fixe Startzeit bekommt zum Einsatz.

Im Ziel moderiert Otmar Peer, die von Günther Mayregger vom Verein RTC-Inntal organisierte Veranstaltung, spannend wie immer und zwar so als würde er jede Teilnehmerin jeden Teilnehmer persönlich kennen. Seine Stimme und die der Zuschauer sind entlang der Bahn laut und deutlich zu hören, sie motivieren und machen die Auffahrt kürzer als sie ohnehin schon ist.

Bis zum Start um 17.45 Uhr ist die Bahn zum Trainieren oder besichtigen für alle Teilnehmer frei. Meine erste Besichtigungsfahrt dient dazu ein Gefühl für die Länge zu bekommen. Mein Tacho bestätigt die Länge auf den Meter genau und zeigt fünf Minuten und irgendwas. Bei der zweiten Auffahrt, abwechselnd im Trainingsbereich GA2 und EB, stehen vier Minuten und zwanzig Sekunden auf dem Tacho, daraus resultiert mein sportlich ehrgeiziges Ziel eine Zeit unter 3:30 min. Die Krafteinteilung sieht folgendermaßen aus. Nicht überpacen bis zum Kreisel damit ich im flachen Kreisel genügend Speed aufbauen kann für den nachfolgenden kurzen steilen Anstieg, anschließend durchziehen bis zum Recheis-Schild und von dort auf keinen Fall nachlassen sondern mit Hilfe der Zuschauerunterstützung auf den letzten 100 Metern noch einmal Beschleunigen.

Der Startrichter alarmiert: „zehn Sekunden bis zum Start“. Beide Beine werden in die Pedale eingeklickt und das Rad mit der Tretachse am Startstrich ausgerichtet während ein Helfer die Starter am Sattel ausbalanciert und erst nach dem Countdown den der Startrichter von fünf laut herunterzählt, loslässt. Auf den letzten 100 m ist die Zeitmessung bereits sichtbar und die Sekundenanzeige schaltet in diesen Moment auf 3:30 um – damit habe ich mein sportlich ehrgeiziges Ziel verfehlt, das aber nach meiner Definition mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, nicht leicht erreichbar ist. Mit 3:36,23 reicht es für den 13 Gesamtrang und für den vierten Klassenrang.

Abgesehen von Daniel Federspiel der die komplette Konkurrenz auf einem „Mountainbike“ pulverisiert und der einzige ist der eine Zeit unter drei Minuten erzielt, fahren alle anderen Teilnehmer die auf dem Podest stehen Zeiten zwischen 3:12min und 3:30 min.

Zum Schluss wird noch einmal gerechnet und zwar die Durchschnittsgeschwindigkeit meiner Fahrt, aber nur deshalb weil das Ergebnis eine so schöne runde Zahl ergibt. 3:36min sind (36/60=0,6) 3,6min = (3,6/60) 0,06h 1,145 km / 0,06h =  19,1 km/h.