Nationalpark Bike-Marathon | Sa 31.08.13 | Scoul | 07.00 Uhr

Nationalpark Bike-Marathon 2013Fotos Sportograf.comFotosInfosErgebnisseErgebnisse138 km / 4010 Hm Männer (554 Klassierte)1. Sauser Christoph (CH) 5:30.112. Huber Urs (D) 5:31.203. Buchli Lukas (CH) 5:37.22319. (125.) Hofer Willi 8:32.53138 km / 4010 Hm Frauen (12 Klassierte)1. Landtwing Milena (CH) 6:38.172. Kleinhans Ariane  (CH) 6:39.103. Nuessli Jane (CH) 6:53.2710. (2.) Willy Christina (CH) 7:39.1512. (4.) Miller Judith 8:08.30

Christina Willy in rosa, die Zweitplatzierte auf der 140 km Strecke | © Willi Hofer

Nationalpark Bike-Marathon | Sa 25.08.12 | Scoul | 07.00 Uhr

Nationalpark Bike-Marathon 2012Fotos Sportograf.comFotosInfosErgebnisseErgebnisse138 km / 4010 Hm Männer (450 Klassierte)1. Buchli Lukas [CH] 5:34.2800 | 24,755 km/h2. Huber Urs [CH 5:49.17003. Looser Konny [CH] 5:49.27214. Hofer [A] 8:15.00 | 16,727 km/h450. Wijwen Rogier [NED] 11:08.31 12,385 km/h138 km / 4010 Hm Frauen (12 Klassierte)1. Nuessli Jane [CH] 7:07.08,4 (103) | 19,384 km/h2. Kuster Andrea [CH] 7:15.07,7 (101)3. Clement Alexandra [CH] 7:18.59,9 (102)12. Sommer Christine [CH] 10:45.49 | 12,820km/h

Durchfahrt in Lavin im Unterengadin | Foto: Sportograf.com

Immer noch am Inn

Wer unserem »Inn« von INNsbruck aus 105 Kilometer flußaufwärts folgt fährt in die Schweiz. Nach der Kajetansbrücke heißt unser Inn nicht mehr Inn sondern »En«. Nur noch 25 Kilometer und der Startort Scuol im Engadin, abgeleitet vom rätoromanischen Namen des Flusses Inn bzw. »En«, ist erreicht. So nah, aber für die Tiroler scheinbar doch so fern, wenn man sich die österreichische Beteiligung beim elften Nationalpark Bikemarathon ansieht. Nur fünf Österreicher von 450 Klassierten sind in der Ergebnisliste der 138 Kilometer Runde zu finden. Fahren vielleicht alle beim Ötztaler Radmarathon mit, der am Sonntag einen Tag später stattfindet? Ebenfalls schwach ist die Deutsche und Italienische Beteiligung – somit ist alles in Schweizer Hand. Auf den dreißig Podestplätzen von insgesamt vier verschiedenen Distanzen (138 km/4010 Hm, 104 km 2870 Hm, 71 km / 1750 Hm, 47 km / 840 Hm) Männer, Frauen, 2er Staffel und 4er Staffel getrennt gewertet, sind abgesehen von zwei Italienern nur Schweizer und Schweizerinnen zu finden.

Die Schweiz, das Engadin, das Unterengadin und vor allem Scuol begeistern durch qualitativ hochwertige Lebenskultur die überall sichtbar und spürbar wird.

Echtes prickelndes Mineralwasser rinnt aus den Brunnen der Ortschaften im Unterengadin, die über 1000 Meter Seehöhe liegen und lässt, so die Meinung der Frauenwelt, kernige, kantige, bodenständige und naturverbundene Männer heranwachsen die so nirgends zu finden sind.

Vielleicht der Grund für die Dominanz der Schweizer im Mountainbike Sport. Wer sich die Trinkflasche bei der Anfahrt zum Start mit dem Scuoler Mineralwasser auffüllt kann sich die Zugabe von Magnesium und Salz sparen und wer Augen für die Kultur hat, dem fallen sicher die vielen »Sgraffito« an den Ecken der Häuser auf. Viele Fassaden wurden im 16. Jahrhundert mittels Sgrafitto-Putztechnik verschönert.

Die Wetterfrösche haben für das Wochenende eine Kaltfront angesagt, die aber im Detail betrachtet erst am samstagnachmittag über uns hereinbrechen soll. Für Schlechtwettervorhersagen haben die Scuoler Rituale die am Vorabend mit einem Ökumenischen Biker-Gottesdienst beginnen, an dem sich von den 1500 Teilnehmern aber nur 30 beteiligen, und am Start mit der gemeinsamen Wolkenschieberwelle, an der sich alle beteiligen, enden.

Der neutralisierte Start um 07:15 Uhr führt zunächst bergab und ohne Gedränge bis zum »En« wo das Rennen freigegeben wird. Im »Val S-charl« bis zum »Pass Costainas« sind etwas mehr als 1000 Hm zu bewältigen. Die Fahrt durchs »Val Mora« und »Valle Alpisella« erinnert an Biketouren im Karwendelgebirge und abgesehen vom »Chaschauna Pass« führen die meisten Wege relativ moderat bergauf und bergab auf sehr gut präparierten Forststraßen und Single Trails. Einzigartig ist der leicht bergab führende Single Trail vom »Döss Radond« zum »Lago di S. Giacomo die Fraele« der sich wie ein Pumptrack fährt. Auf der Bergfahrt von Livigon im Valle di Federia kreisen die Gedanken nur noch um den Chaschauna Pass der mit 2694 Meter Seehöhe das Dach der Tour markiert und nur die Wenigsten fahrend bezwingen. Von den 600 Hmn Karrenweg ist die Hälfte  im Schritttempo fahrbar, der Rest des Anstieges erfordert mindestens 30 Minuten Fußmarsch. Nicht zu beneiden sind jene die bei der noch steileren und schmaleren Abfahrt vom Chaschauna Pass erneut 400 Hm bergab schieben müssen. Die großen Berge sind jetzt geschafft. Die letzten 47 Kilometer von S-Chanf ins Ziel nach Scuol weisen unzählige Anstiege auf und sind sehr zermürbend – der längste davon führt hinauf ins malerisch gelegene Guarda auf 1600 Meter Seehöhe und spätestens dort drängt sich der Gedanke auf ob das ewige auf und ab niemals aufhört.

Ab Zernez hatte ich charmante Begleitung aus der Umgebung die nicht nur mir auf den Flachetappen Windschatten spendete. Sie beeindruckte mit ihrer rasanten Fahrweise und beflügelte viele um uns herum. So stieg die Motivation das Tempo über die vielen Kuppen hoch zu halten. Danke Christina.

Wer fährt nächstes Jahr mit bei der Kombination? Am Samstag den Nationalpark Bike Marathon und Sonntag den Ötztaler Radmarathon?